GOA-Texte:Die Sarazenen in Albion

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Vorwort.

"Der Sand in meiner Wüste hat noch nie so viel Regen gesehen. Die Götter müssen mit Eurem Land sehr böse sein, Barbar. Es stört Euch nicht, dass ich Euch so nenne, oder ? Es ist keinesfalls als eine Beleidigung gedacht, eher als eine Feststellung."

  • Salim, Sarazenen Kundschafter

Es gibt einen Haufen Missverständnisse zwischen Eurem Volk und dem meinem, Barbar, und ich würde dies gerne heute ändern. Ich werde versuchen die Kluft, die zwischen unseren Kulturen existiert, zu füllen, da wir in dieser Zeit zusammenstehen müssen. Ihr könnt ruhig Eure Entrüstung herausschreien. Dieser Begriff den ich nutzte, Barbar, er hat wohl Euer Blut zum kochen gebracht, also war eine solch scharfe Antwort keine Überraschung.

Wie auch immer, es ist nicht als Beleidigung gemeint, keine Missachtung, lediglich die Realität. Seht Ihr, für mein Volk, ist jeder ein Barbar, der nicht dem Pfad der Geister der Wüste folgt. Dies müsst Ihr akzeptieren. Ihr seht, dies ist nur ein Beispiel dafür, wie viel Sand ich brauchen werde, um die Kluft zwischen unseren Kulturen zu füllen. Ich werde jetzt einmal versuchen uns Euch ein wenig zu beschreiben, und hoffe, das dies ein Quell des Wunderns und des Verständnis sein wird. Ihr könnt doch lesen, nicht wahr ? Entschuldigt dass ich frage, aber diese Kunst scheint in diesem kalten Land nicht sehr geschätzt zu werden.

Über unsere Ankunft in Albion.

"Genug Kay ! Diese Leute haben alles zurückgelassen um hier her zu kommen. Sie haben Heim, Reichtum und Freunde zurückgelassen, und gekommen um einem völlig Fremden ihren Tribut zu zollen. Selbst während wir hier reden, vergießen einige ihr Blut für Albion, für meine Krone und für unsere Ehre. Vom heutigen Tage an, werdet Ihr sie respektieren, so wie ich es tue, und Sie als Freunde empfangen !"

  • König Artus tadelt den Seneschall Kay in Camelot.

Ich kann mich nicht sehr gut an meine ersten Tage hier auf der Insel erinnern. Es war im Herbst des Jahres 513 Eures Kalenders, König Artus war damals noch jung und gerade zum König gekrönt worden. Sein außergewöhnliches Charisma hatte sich aber schon damals voll in ihm manifestiert und wir mussten ihn einfach lieben. Meine Eltern und ihre Freunde erreichten die Küsten am Ende der Welt, sie folgten Sir Palomides, einem Ritter der Tafelrunde und einem guten Freund des Königs. Es gab viele Dinge, die sich für unsere fremden Ohren sehr seltsam anhörten, und obwohl wir noch gar nicht richtig Fuß gefasst hatten, waren wir dennoch bereit unser Blut für Albion zu vergießen.

Wir wurden herzlich begrüßt und ich werde niemals diese alte Frau in dem Dorf Cotswold vergessen welche sich unserer Familien annahm. Voller Weisheit und Freundlichkeit, zeigte Sie uns das Land, für das wir in Zukunft leben, kämpfen und arbeiten würden. Ich denke wir kamen zu einem guten Zeitpunkt, der Handel blühte und generell zeigten die Zeichen eine rosige Zukunft für das Reich. Die erste Welle von uns Sarazenen ist nun ein fester Bestandteil des Reiches. Viele Händler und sogar Schankwirte haben sich in den letzten Jahren in den verschiedensten Städten des Reiches angesiedelt. Einige meiner besten Freunde sind Bretonen oder Highlander, und wir kämpften viele Schlachten, an der Seite der Ritter und des Königs.

Die zweite Welle.

"Seid gegrüßt Sire, und nehmt meinen Respekt an. Wie Ihr seht, habe ich mich entschlossen zurückzukommen, und wieder den Boden meiner Heimat zu bewandern. Ich bin hier um Euch in dieser schwierigen Zeit meinen Arm und mein Schwert zu leihen. Ich muss gestehen, Sire, dass ich nicht allein gekommen bin…"

  • Herzog Bors vor König Kystennin, wiedergekehrt aus seinem freiwilligen Exil in 585.

Barbar, bitte versteht, das wenn ich von einer ersten Welle rede, ich damit meine, dass es eine zweite, viel massivere Welle gab, eine Welle, die Eure Leute etwas unsicher gemacht hat. Aber seid unbesorgt wenn ich Euch vergewissere, dass dies keine gut geplante und hinterhältige Invasion war. Glaubt Ihr wirklich, dass mein Volk Interesse daran hatte, dieses verlassene Land voller Regen einzunehmen ? Ich scherze nur, mein Freund, ich habe vor langem gelernt, dass man die Dinge nehmen muss, wie sie kommen, und ich fühle mich bereits sehr heimisch und wohl in Albion. Wie auch immer, glaubt mir, dass wir nicht aus diesem Grund gekommen sind.

Dieses mal folgte mein Volk einem anderem Helden der Tafelrunde, Herzog Bors, einem großen Krieger, der sich in Camlan bereits bewiesen hatte. Ich schwöre, alles was Ihr über diese Schlachten gehört habt, ist wahr, denn ich war dabei. Und der, den wir jetzt nur noch Herzog nennen, kämpfte mit viel Mut, und brachte Leid und Angst über unsere Feinde.

Ihr wisst sicher besser darüber bescheid, dass er wenige Jahre später freiwillig ins Exil ging, und sich nach vielen Reisen im Land meiner Vorfahren niederließ. Dort gewann er das Vertrauen der Krieger, und als er sich entschloss, wieder zurück nach Albion zu gehen, folgten ihm viele meiner Leute aus Loyalität.

Heute sind sie hier, unter Euch und unter uns. Jung, mutig und kühn, ab und zu sogar unbekümmert. Ich kenne inzwischen die Trolle in den Grenzen, fürchte die Pfeile der Lurikeen oder Kobolde, welche uns auflauern. Ich kenne den Krieg, aber ich mag ihn nicht. Vergebt meinen Freunden ihre Lust für Blut und Ehre, diese Ungeduld treibt sie weiter und weiter in die Ländereien der Feinde. Auch sie werden bald lernen, was Hunger, Müdigkeit, Angst und Schmerz bedeuten...

Ich weiß, dass es einige Anspannung zwischen Euch und den Neuankömmlingen gibt. Versucht sie besser kennen zu lernen, gebt ihnen Zeit sich an alles zu gewöhnen und das Land lieben zu lernen, denn ihre Söhne und Töchter werden Kinder Albions sein, so wie ich es heute auch bin.

Unser Ursprung.

"Jarouad, dies ist eine wahre Erfahrung für die Sinne. Die Farben, und der Duft der Luft haben eine einzigartige Natur. Die Vögel kommen und setzen sich in die Handflächen der Leute um mit uns die Saat der Wüste zu teilen. Der Himmel und der Mond spiegeln sich in den Flüssen, es ist..." "Es hört sich wunderbar an - ihr sprecht darüber mit solcher Leidenschaft. Ist es lang her, dass Ihr das letzte mal dort wart ?" "Ahh, ich war nie dort, ich wurde hier geboren, mein Freund !"

  • Ein Sarazenen Kundschafter, im Gespräch mit einem bretonischen Kleriker.

Unser Königreich ist weit entfernt von diesem fruchtbaren und so kalten Land. Ich muss zugeben, dass ich sie ab und an vermisse, wenn ich die Blässe der Sterne hier im Himmel sehe. Ich kann nicht anders, als mich an den Sand in der Wüste zu erinnern, dieses Meer aus Sand, welches sich bis zum Horizont erstreckt. Ich war nur ein paar Sommer alt, als ich hier in dieses Land kam, aber meine alten Erinnerungen werden mich nie verlassen, ebensowenig die Geschichten meiner Eltern. Viele Monate voller harter Wanderung und Navigation stehen jedem bevor, der sich in Euer Reich aufmacht, um die Küste, welche Ihr Cornwall nennt, zu erreichen. Viele von diesen Reisenden überleben die Wanderungen allerdings nicht.

Es ist unmöglich, mein Land auf dem Fußweg zu erreichen. Wie auch immer, selbst die besten Minnesänger würden vor Erschöpfung sterben, bevor sie die Palmen der Jarouad Oase erreicht hätten. Nun, einige haben es versucht, auch wenn sie nie wieder gesehen wurden, ich glaube, dass sie an anderen Orten angekommen sind, um sich dort in Frieden niederzulassen.

Unsere Zivilisation.

"Seid still und lauscht, alle von Euch, denn ich werde Euch nun die Geschichte der Wüste, des Sandes und des Windes erzählen. Ich werde Euch von Skorpion, den Steinen, den Dünen, der Sonne und dem Mond berichten. Lauscht gut, denn dies ist Eure Heimat…"

  • Haman, am Abend des freien Tages, spricht zu den Kindern.

Es ist für einen weisen Mann wie mich schwierig, den Unterschied zwischen den Geschichten, Legenden und Träumen zu erahnen. Meine Eltern sprachen kaum von unserer Heimat, denn ich glaube, für sie ist es eine alte Wunde, die immer noch nicht verheilt ist.

Mit der Zeit wurden meine Erinnerungen schlechter, und wurden von dieser wunderbaren Vision in meinem Kopf ersetzt. Ich bin jetzt alt genug um dies zu erkennen und es zuzugeben.

Ich werde Euch nun erzählen, wie unsere Heimat aussieht, es ist Eure Aufgabe, zwischen Fakten und Träumen zu unterscheiden. Es gibt viele kleine grüne Inseln, inmitten eines Meeres von Sand. Diese Oasen bieten Wanderern einen Ort an dem sie ruhen können. Unter dem Schatten der Palmen, liegen große und farbenprächtige Zelte, voller Reichtümer, gebratenem Wild, Seidenteppichen und Kamelfellen… Die Männer und Frauen leben simpel, lauschen den Geistern und den Sternen, sie nehmen die Straße, die sich ihnen eröffnet. Dann reisen sie Tausende von Schritten, um an einem Alabasterpalast anzukommen, welcher in einer anderen feuchten Oase zu finden ist. Von Zeit zu Zeit, kämpfen sie gegen einen anderen Clan oder Stamm, oder einer feindlichen Familie. Dies ist die Zeit, wenn sich das Wasser der Oase mit dem Blut der Gefallenen vermischt. Hier und da kann man Städte finden, welche von allen vergessen worden sind, bedeckt vom Staub und dem Sand der Wüste. Gespenstisch sind diese Orte, und sie halten große Geheimnisse für die mutigen Krieger bereit, die dort hin aufbrechen, auch wenn nur sehr wenige aus diesen alten Ruinen wiederkommen.

Die Erfindungen meines Volkes sind vielfältig und brillant. Unsere Wissenschaft ist der Euren um Längen voraus und die Weisen treffen sich einmal pro Jahr und tauschen ihr Wissen aus. Mathematik, Medizin und Astronomie werden von Jahr zu Jahr besser.

Die Wüste und ihre Einsamkeit sind ein beliebter Ort für Künstler und Poeten, die sich in unserer Kultur größter Beliebtheit erfreuen. Denn sie sind es, die einen Clan gründen, da wir keine Könige oder Herzöge kennen. Die Wüste ist rau und nur die Stärksten überleben während die Schwachen vergehen. Geburtsstand ist nichts, nur Wagemut erlaubt es den Männern hier, großes Ansehen zu erlangen. Dies ist unser Gesetz, simpel und unerbittlich. Dies ist unsere Kultur - brillant, wunderbar und rau.

Unsere Religionen.

"Möge Shamish, Geist des Donners, meine Feinde heimsuchen ! Möge Janoua, Geist des Adlers, mir seine Augen leihen, so dass ich sie finden kann ! Möge der Geist der Flüsse in Wut anschwellen und jene, die ich verfluche, davon waschen."

  • Ein Sarazenen Kundschafter, welcher unterbewusst ein paar Gebete spricht, während er sich in das Gebiet des Feindes begibt.

Ja, Barbar. Unsere 'Religionen', ich spreche im Plural. Die Körner des Sandes und der Sterne sind unzählbar, warum sollten die Geister dies nicht auch sein ? Ich respektiere Euer Licht, und ich hoffe, dass Ihr im Gegenzug auch meine Religionen respektiert, selbst wenn sie Euch seltsam erscheinen mögen. Um ehrlich zu sein, ich weiss nicht, ob ich wirklich von einer Religion sprechen soll, ich benutze diesen Begriff nur, da er Euch so geläufig ist. Wir haben keine Struktur oder Hierarchie, keine antiken Rituale, keinen Fanatismus oder ähnliches. Hier sind die Ältesten die Hüter der Geheimnisse, des Sandes und des Windes, und flüstern diese weiter an unsere Kinder am Abend, an den großen Feuern. Mein Großvater lehrte mich, mit den Geistern zu sprechen, als ich noch ein kleiner Junge war. Diese Geister existieren, so einfach ist es. Wir bringen ihnen kleine Opfer, und beten sie an, wenn wir es für notwendig halten. Sagte ich schon, dass es Tausende und Abertausende gibt ? Einige von ihnen haben Namen, während andere völlig unbekannt sind. Die Religionen meines Volkes sind nicht einheitlich, um es so zu sagen, was Eure Weisen etwas stutzig macht, wenn sie sich aus Neugier mit unserer Kultur beschäftigen. Der Geist des Feuers könnte von zwei Familien völlig unterschiedlich genannt werden. Es ist allerdings nicht so wichtig, denn es geht darum, mit den Geistern zu sprechen und nicht sie beim Namen zu nennen. Wisst Ihr, diese Geister haben kein Benehmen, und so erwarten sie auch keines. Ja, Barbar, wir sprechen zu ihnen, und sie sprechen zurück. Es ist nicht schwierig, ihr müsst lediglich dem Rascheln der Blätter lauschen, das Spiegelbild des Mondes in den Flüssen beobachten, den Duft des Feuers erleben. Es ist schwierig für mich, diese intensiven Erfahrungen hier mündlich zu berichten.... außerdem bin ich mir nicht sicher, dass Ihr wirklich alles, von dem ich hier berichte verstehen werdet. Noch weniger sicher bin ich mir, dass Ihr diese Dinge verstehen wollt und somit werde ich jetzt nicht mehr so viel darüber sprechen. Ich befürchte allerdings noch mehr, dass viele von Euren jungen Recken Interesse an diesen Erzählungen gewinnt und sich noch nicht ihres Schicksals bewusst sind.

Unsere Gebräuche.

"Also was muss ich tun, um mit ihr sprechen zu dürfen ?" "Sehr einfach. Zuerst gebt Ihr ihrer Großtante ein Geschenk. Sie wird dann mit Ihrem Onkel reden, welcher Euch eine Audienz gewähren wird. Dann ist da noch ihr Vater..."

  • Siegfried beim diplomatischen Versuch die verworrenen Familienverhältnisse der Sarazenen zu ergründen.

Es ist für einen Barbaren sehr schwierig, unsere Gebräuche und Sitten zu verstehen. Ich verstehe, wenn viele von diesen Dingen Euch sehr seltsam vorkommen. Selbst wenn unsere Traditionen nicht niedergeschrieben werden, sind sie dennoch das Fundament unserer Kultur. Unsere täglichen Dinge sind erfüllt von kleinen Willenskämpfen. Einige davon sind für alle Augen sichtbar, andere werden Euch wohl für immer verborgen bleiben. Ich werde nicht versuchen jetzt ins Detail zu gehen. Glaubt mir, ihr wärt schon längst eingeschlafen, bevor ich meine Erzählungen beendet habe.

Männer und Frauen.

Die Rollen von Männern und Frauen sind in der Wüste recht klar gezeichnet. Hier allerdings sehe ich die Frauen an der Seite der Männer kämpfen, und auch immer öfter sterben. Ich werde niemals diese Paladina vergessen, welche sich opferte, so dass wir uns retten konnten. Glaubt mir Barbar, ich habe ihr Gesicht nicht vergessen, ich gehe jedes Jahr zu jenem Ort, an dem sie starb und lege eine Rose auf ihr Grab… Erlaubt mir jetzt, zu meiner eigentlichen Erzählung zurückzukehren. Wir haben junge arbeitende Frauen gesehen, stolz und frei, Mütter und Kriegerinnen, und dies hat uns inspiriert. In dieser Hinsicht verändert sich unsere Gesellschaft inzwischen, obwohl es sehr langsam vonstatten geht. Diese Veränderungen sind in der ersten Welle der Sarazenen, welche in dieses Land kamen, natürlich deutlich besser ausgeprägt als in den Wellen die später in dieses Land kamen.

Um es zusammenzufassen, Barbar, solltet Ihr es wagen, Euch einer Sarazenen-Frau zu nähern, so solltet Ihr sehr vorsichtig und edel sein. Niemand kann wissen, was sie in dieser dunkeln Zeit vorhaben, selbst ich kann mir dessen nicht sicher mehr sein.

Familie.

Familie ist ein wichtiger Grundstein unserer Kultur. Eine Gemeinschaft kann aus vielen Dutzenden Menschen aus den verschiedensten Generationen bestehen. Den Ältesten wird immer Gehör geschenkt, und ihr Wille wird von den Kriegern des Stammes ohne Wiederrede ausgeführt. In der Wüste kämpfen die Männer, um Nahrung für den Stamm zu beschaffen, während sich die Frauen um die Kinder und Alten kümmern. Wie ich schon sagte, hat sich dies allerdings seit unserer Ankunft hier etwas geändert. Ich bin allerdings nicht weise genug, um diese Entwicklung als gut oder schlecht zu beurteilen… Denkt allerdings daran, dass wenn Ihr Euch mit einem der unseren anlegt, dass unsere Familien immer in der Nähe sind. Beleidigt ihn, und seine Familie wird es Euch heimzahlen, ehrt ihn, und sein Onkel wird Euch ehren. Tötet ihn, und eines Tages wird Euer Enkelkind von einem seiner Enkelkinder getötet.

Hochzeit.

Einige von Euch sagen : 'Heirate einen Sarazenen, und Du heiratest seine Familie gleich mit.' Ich werde nicht versuchen, diese Aussage zu wiederlegen. Die Zeremonie ist langwierig und langweilig. Das Problem ist, dass die teilnehmenden Leute aus der kompletten Familie von beiden bestehen, welche wiederum alle ihre Freunde einladen, die wiederum ihre Freunde und so weiter... Alle Anwesenden müssen dann eine kleine Rede halten, auch wenn es nur ein kleines Gebet ist, dies allein dauert schon Stunden… Es existieren Dutzende von anderen Traditionen, welche sich aber von Stamm zu Stamm unterscheiden. Ähnlich wie bei Euch jedoch, endet diese Zeremonie allerdings in einem großen Fest, welches unter der Sonne und den Sternen abgehalten wird.

Tod.

Es macht keine Freude, darüber zu sprechen, aber es ist ein Teil unseres Lebens. Ich glaube, dass wir alle gleich sind, wenn unsere Zeit gekommen ist. Wir ehren unsere Toten, so wie ihr es tut, indem wir ihre Waffen und ihr Gut mit ihnen begraben, und beten dafür, dass ihr Geist diese Geschenke im Jenseits annimmt. Wir glauben, dass die Toten dann wiederkommen, und ein waches Auge auf die Lebenden werfen...

Respekt vor den Ältesten.

Weisheit ist eine seltene und hochbeliebte Gabe in unserer Kultur. Man kann sie nur mit viel Zeit gewinnen, durch Überlegungen über das Leben und der vielen kleinen Dinge, die es ausmachen, oder so sagt man zumindest. Ich weiss selbst nicht, ob ich weise bin, obwohl die Jungen sagen, dass dies eines der Anzeichen für Weisheit ist. Respekt vor den Ältesten spielt somit eine sehr hohe Rolle in unserer Gesellschaft. Die, welche Ihr vielleicht einen alten Mann nennen würdet, werden bei uns gepflegt wie ein Juwel. Weise und sensibel, so muss man sein, um die Geschehnisse in einem Clan oder einer Familie zu verstehen und zu organisieren.

Sinn für Ehre.

Meine Leute teilen nicht die gleiche Auffassung von Ehre, so wie es die Highlander vielleicht tun. Niemand zwingt uns allein und ohne Freunde gegen eine Horde von Feinden anzutreten. Um ehrlich zu sein, man muss schon ein wenig verrückt sein, wenn man nicht einsieht, dass man sich ihrer nicht viel besser Mann für Mann entledigen kann.

Rache.

Ehre ist für uns also das höchste Gut, und es gehört viel Arbeit und Ehrgeiz dazu, die Ehre mit Blut reinzuwaschen. Meuchelmord aus Rache ist in meiner Kultur tief verankert und wird immer noch praktiziert. Es wurde schon für bereits längst vergessene Vorfahren gemordet.

Unsere Feinde.

"Ich brauchte zwei Jahre. Zwei Jahre, in dem ich ihn über alle Straßen hinweg gesucht und verfolgt habe, egal in welchem Wetter. Andere haben es versucht meinen Weg zu kreuzen - seine Söhne zum Beispiel - und ich habe sie wie Hunde zurechtgewiesen, aber das bringt keine Genugtuung. Ihn habe ich gesucht, denn er war der Mörder meines Onkels."

  • Salim, Sarazenen Kundschafter.

Was für Feinde sollten wir hier haben, wir sind doch so weit weg von unserer Heimat. Dennoch ist Eure Frage sehr gut, Barbar, denn unsere Erzfeinde sind uns nicht nach Albion gefolgt. Die gefürchteten Djinns blieben verborgen in den sandigen Wüsten. Natürlich verdienen die Wilden aus Midgard und Hibernia unsere Pfeile, aber das ist Krieg, keine Leidenschaft. Wir hassen die Goblins. Ihre Angriffe haben unser Volk und unsere Dörfer für Jahrhunderte erschüttert. Ich habe viele Freunde durch ihre Hand sterben sehen, und ich muss gestehen, dass ich selbst mit meinem Alter noch gerne auf eine Goblinjagd gehe. Wir töten Dutzende von ihnen jeden Tag, doch leider vergeht Unkraut nicht… Dann gibt es da noch die Sklaventreiber in den Ebenen von Salisbury. Eine meiner Nichten ist für immer dort verschwunden, ich hoffe nur, sie hat irgendwo ein friedliches Ende gefunden, ein Ende, welches meinen Feinden nicht vergönnt sein wird... Wenn Ihr einen Sarazenen tötet, so versteckt oder vergrabt seine Leiche sehr gut, und hofft, dass keiner seiner Familie oder Freunde sie jemals finden werden.

Unsere Einstellung gegenüber den anderen Rassen Albions.

"Die Bretonen sind nicht sehr vorsichtig, Highlander sind nicht subtil, die Avalonier schenken niemand ihr vertrauen, sie sind noch misstrauischer als wir in dieser Beziehung. Ich würde jedoch trotzdem jederzeit mein Leben für eines der ihren geben, so wie sie ihres für mein Leben opfern würden. Denn eines steckt in uns allen, die Liebe für unser grünes Albion."

  • Meister Hakim, der einer Gruppen Kinder von seiner Erfahrung berichtet.

Ihr Bretonen verwirrt uns manchmal. Einige von unseren Jugendlichen sagen, dass die Zeit Euch ein zu schweres Bündel auferlegt hat. Ich teile diese Meinung nicht, denn ich sah Euch kämpfen in Camlan und ich kenne den Ehrgeiz, den Ihr an den Tag legt. Die jungen Wölfe, welche erst seit kurzer Zeit hier sind, sind da schneller, Euch mit Gerüchten und falschen Tatsachen zu belegen. Bitte versteht sie, denn sie besitzen noch nicht die Weisheit der Wüste, und gehen nur in Ehre und Blut auf. Ich glaube zudem, dass wenn Ihr aufhören würdet, pausenlos von Eurem Licht zu reden, sich unsere Völker viel besser verstehen würden. Glaubt Ihr, ich habe nicht bemerkt, dass es in Eurem Land ständig regnet ? Ich glaube der Krieg macht uns alle ein wenig verrückt.

Wir respektieren die Highlander, aufgrund Ihrer Wildheit und Ihrer Ehre. Sie sind natürlich stolz und arrogant, und dies sind Eigenschaften, die sich auch in unserem Volk verbreitet haben. Unsere Jungen lassen sich aber nicht täuschen. Wir wissen, dass wir wohl nie einen Baumstamm so weit werfen werden können. Um ehrlich zu sein, würden wir es nicht einmal versuchen. Die Highlander haben unseren Respekt auf dem Schlachtfeld, ich bezweifele aber, dass sie sich ähnlich gut an die Wüste anpassen würden, gesetzt den Fall, wir würden sie dorthin mitnehmen. Nein, ganz im Gegenteil, sie würden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, um Ihre Wege durchzubringen. Weisheit und Geschick sind auch nicht ihre Stärken, ich glaube es liegt daran, dass Ihre Verbindung zu den Geistern so gut wie nicht existent ist.

Die Avalonier. Ein breites Feld für Diskussionen. Sie sind sehr faszinierend für unsere Weisen, und eine Plage für unsere Jugend. Sie erscheinen so mächtig, hochnäsig und besserwisserisch zu sein, nicht nur für uns, auch für Euch. Ich glaube unsere Ansichten von einander verschmelzen. Ich glaube, dass wir in ihren Augen ebenso exotisch sind, wie sie in unseren. Ihre Kultur lebt zurückgezogen im Sumpf, kaum erreichbar, so wie unser Heimatland. Ich habe, so glaube ich, zwei Freunde unter den Avaloniern. Selbst nach vielen, vielen Jahren, ist es mir jedoch nicht möglich, ihre wahren Interessen und Motive zu ergründen. Auch für sie würde ich natürlich mein Leben geben, so wie sie das ihre für meines opfern würden.

Ich hoffe, Ihr erinnert Euch noch lange an meine Worte, Barbar, und werdet sie an Eure Freunde weiterreichen.

Gehabt Euch wohl Barbar, und seid gewiss, dass Ihr auf meine und die Hilfe meiner Freunde zurückgreifen könnt, jederzeit.

- Haman, Sarazenen Weiser und Gelehrter, ein Sohn Albions.