GOA-Texte:Ein alter Troll im Walde...

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Nur leicht gebeugt von der Last seiner Jahre wandert der alte Troll durch die Wälder. Er weiß, dass es nicht ratsam ist, sich allzu weit von dem Weg zu entfernen, der nach Galplen führt..

Langsam geht die Sonne am Horizont unter. Der Wind treibt schon erste Nebelschwaden vom See herüber, die nach und nach die Landschaft in geheimnisvolles Grau hüllen. Nur noch vage sind die Umrisse der Straße zu erkennen, und die Geräusche des Waldes wehen nur noch gedämpft herüber. Auch wenn Furcht eigentlich ein ungewöhnliches Gefühl im Herzen eines Trolls ist, so trägt der Alte doch eine so wichtige Nachricht bei sich, dass er sein Ziel unter allen Umständen erreichen muss. Also beschleunigt er seine Schritte.

Es ist inzwischen stockfinster, und der Troll weiß, dass er eigentlich schon am Ziel sein müsste. Doch jeder Schritt ist ein wenig schwerer als der letzte, und ein schreckliches Gefühl von Mattigkeit ergreift Besitz von ihm. Er lebt schon lange in dieser Gegend ; sein Stamm bekämpft schon seit langer Zeit das uralte, gerissene Volk, das in diesem Wald haust. Er hat gelernt, die Finstere Magie der Spinner zu erkennen. Jetzt sieht er sie auch... zwei, vielleicht drei von ihnen, es leuchten so viele Augen in der Dunkelheit. Sie warten darauf, dass ihr verfluchter Zauber ihn völlig unbeweglich macht. Diese Feiglinge... selbst zu mehreren trauen sie sich nicht, einen alten Troll direkt anzugreifen, ohne ihre hinterhältigen Tricks. Klackernd und kichernd freuen sie sich schon über ihren leichten Sieg. Bestimmt junge Exemplare, die einen alten Troll für eine leichte Beute gehalten haben.

"Ohmak beten zu Ymir ! Ymir Kraft geben ! Ohmaks Zorn verbrennen ! Gor bartak !"

Das Gekicher verstummt schlagartig, als der Boden plötzlich zu beben beginnt. Unterirdische Feuer gleißen durch die Dunkelheit. Eine strahlende Aura aus Flammen und Feuerschein umspielt Ohmak, der scheinbar seine längst vergangene Jugend plötzlich zurückgewonnen hat. Er wendet seinen Blick den Arachiten zu... einen kalten, harten Blick, wie man ihn nur bei verärgerten Trollen jemals sieht. Voller Furcht versuchen die Spinner, zu fliehen, doch bevor sie sich auch nur zur Flucht gewendet haben, öffnet sich krachend der Boden unter ihren Füßen, und das Tosen riesiger Flammensäulen erstickt ihre Todesschreie.

Wenig später ist die Ruhe wieder in den Wald zurückgekehrt. Der Mond scheint hell, kein Nebel verschleiert mehr die Sicht. Aus dem Unterholz dringen raschelnd und zischelnd wieder die Geräusche der Tierwelt. Und ein alter Troll zieht am Horizont seines Weges, nur leicht gebeugt von der Last seiner Jahre...