Lugs Speer des Blitzes

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Hintergrundwissen

Lug war der Sohn von Cian, einem Abkömmling der Kelten und Ethniu, der Tochter Balors, einer Formoria. Zu dieser Zeit wurden die Kelten von den Fomoria unterdrückt, so dass diese Verbindung äussert delikat war. Erschwerend kam noch hinzu, dass Balor weisgesagt wurde, dass er durch die Hand seines Enkels den Tod finden wurde. So wurden die Drillinge, die Ethniu gebar, nach ihrer Geburt ins Meer geworfen. Nur Lug wurde durch den Druiden Birog gerettet.

Lug war ein gebildeter Mensch und beherrschte mindestens folgende Fähigkeiten: Schmied, Champion, Schwertmeister, Fian, Harfespieler, Poet, Historiker, Handwerker und Zauberer. Dies war mit einer der Gründe, warum er am Hofe des Königs Nuada aufgenommen wurde.

Zu einem späteren Zeitpunkt führte Lug die Kelten in zwei Kriegen gegen die Fomoria. Im zweiten wurde Nuada durch Balor tödlich verwundet. Mit seinem tödlichen Blick versuchte Balor abermals die Kelten vernichtend zu schlagen. Doch Lug benutze seinen Speer und stach damit Balors Auge aus. So wandte sich das Kriegsglück doch noch zugunsten der Kelten.

Lug ist auch unter dem Namen Lamfhota bekannt, was "lange Hand" bedeutet. Eine Anspielung darauf, dass er vorzüglich mit seinem Speer umzugehen wusste.


Hintergrundgeschichte

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Conrads Herz schlug wild. Der junge Mann, der für seine Tapferkeit und seinen Heldenmut von Cornwall bis nach Llyn Barfog bekannt war, ging zum ersten Mal an der Festung Snowdonia vorbei. Voller Kampfeslust war er am Morgen noch vor dem Sonnenaufgang erwacht und losgegangen, ohne auf seine Kameraden zu warten. Er könnte sie auch in Caer Sursbrooke treffen, bevor er das Schiff besteigen würde, welches sie zu den Küsten Midgards bringen würde, wo sie ihren ersten Raubzug unternehmen wollten.

Die verbleibende freie Zeit würde er für eine Pilgerreise nutzen. Er hatte am vorherigen Tag erfahren, dass Lughs Speer des Blitzes, ein hibernisches Relikt, von den Streitmächten Albions erobert und in die eigenen Grenzlande gebracht worden war.

Seit seiner Kindheit erzählte ihm sein Großvater wunderbare Legenden der alten Zeiten, als die drei Reiche noch vereint waren und vom gütigen Hochkönig regiert wurden. Conrad hatte die Mythen über das alte Hibernia schon immer geliebt, und besonders die Geschichte über Lugh Lamfhota und den Speer des Blitzes hatte es ihm angetan.

Conrad begann seine Reise mit tausenden Bildern von epischen Schlachten, Gáe Assail war die magische Waffe, die der Elfenlord in das Herz von Balor Einauge, dem König der Fomori, gestoßen hatte. Auch wenn er es niemandem erzählt hätte, es waren die Geschichten über Lugh, die ihn dazu gebracht hatten, den Weg eines Waffenmeisters einzuschlagen.

Die ersten Sonnenstrahlen krochen über das Land, als Conrad vor der Festung Caer Hurbury eintraf. Er betrat es ohne jegliche Probleme, da es nicht ungewöhnlich war, dass Verteidiger kamen, um sich eingenommene Relikte anzusehen.

Als er den Raum betrat, in dem der Speer aufbewahrt wurde, hielt Conrad den Atem an : Da stand er, weniger als zwei Meter von ihm entfernt, durch seine magische Energie in der Luft schwebend. Für einige Minuten stand er nur da und betrachtete den Speer, vollkommen erfüllt von dem silbernen Glanz, der aus dem göttlichen Artefakt strahlte.

„Beeindruckend, nicht wahr ?" Die Stimme schien aus dem Nichts zu kommen.

Conrad schaute sich nervös um. „Wer spricht ?"

„Niemand. Lasst uns sagen… ein Schatten ?" antwortete ihm die körperlose Stimme.

„Was ?" Der junge Krieger war verwirrt. Er drehte sich um die eigene Achse, seinen eigenen Speer kampfbereit in der Hand, und suchte den unsichtbaren Feind.

„Nun gut", sagte die Stimme", „es ist offensichtlich, dass Albioner keinen Sinn für Humor haben. Und du kannst deinen Piekser beiseite stellen, ich bin keine Bedrohung."

Conrad wurde wütend. Niemand hatte sich je dermaßen über ihn lustig gemacht ! „Komm heraus, du Assassine ! Ich werde dir zeigen, was mein kleiner Piekser anrichten kann !"

„Du verstehst es noch immer nicht, mein Freund, oder ? Ich verstecke mich nicht. Ich stehe genau vor dir. Ich bin keiner dieser billigen Lumpendolche."

Plötzlich verstand der Waffenmeister. Mit hängenden Armen und offenem Mund wandte er sich dem Relikt wieder zu.

„Siehst du, Waffenmeister, du hast mich gefunden. Glückwünsche ! Nur wenige Leute glauben noch an die alten Legenden und Geschichten, sodass ich nur noch schwer mit ihnen kommunizieren kann. Leute wie du es bist sind sehr rar geworden. Wenn ich mich recht erinnere, und mein Gedächtnis ist nicht mehr so gut, wie es mal war, war der letzte Kämpfer, mit dem ich mich unterhalten habe, der junge Lugh."

„Lu… Lugh Lamfhota ?" Conrad konnte nicht glauben, dass er tatsächlich mit Gáe Assail sprach.

„Ganz richtig. Ein großartiger Krieger für einen Elfen. Kennst du ihn ?"

„Nein, aber… es wird gesagt, dass er aus dem Schleier zurückgekehrt ist. Er ist der König Hibernias."

Die Aura des Reliktes veränderte sich von funkelndem Silber in eiskaltes Blau. „Was ? Sagst du damit, dass er zurück ist und mich in meinem Schrein verrotten lässt, wo ich wie unbedeutender Nippes verhätschelt werde ?"

Conrad versuchte mitzudenken. Er erkannte, welches Glück ihm widerfahren war und welche unvergleichliche Freude es ihm brachte. Er hätte vor Stolz selbst einige Meter in der Luft schweben können neben seinem neuen Freund. „Aber… das ist nur so, weil Relikte helfen, das Reich zu beschützen, welches sie besitzt."

„Ah. Natürlich. So hatte ich es noch gar nicht gesehen. Dabei liegt es auf der Hand. Lasst uns einfach nur unsere Inseln beschützen und unsere Köpfe tief halten, damit wir keine Pfeile abbekommen. Lasst uns für unsere mächtigsten Waffen kämpfen und vor allem : dabei gemütlich daheim bleiben."

Der Tonfall von Gáe Assail änderte sich plötzlich von gereizt zu anschmeichelnd. „Wenn ich mir vorstelle, dass ich auf dem Schlachtplatz sein könnte, wie ich jeden vernichte, der versucht, meinen Träger zu verletzen… wie ich sie alle abschlachte… einen Pfad der Vernichtung und Ehre hinterlasse, der uns bis ins Herz der feindlichen Lande bringt !"

So bewegend waren diese Worte, dass der junge Mann sich vor seinem inneren Auge sah, wie er seinen triumphalen Marsch nach Tir na nOgh und Jordheim führte.

„Wenn ich doch nur einen neuen Träger hätte. Einen mutigen Mann, der noch daran glaubt, dass ein vernichtender Schlag gegen seinen Feind möglich ist ; jemand, der rein genug ist, meine Stimme vernehmen zu können. Conrad, du mein Freund !"

Hypnotisiert vom Angebot des Speers des Blitzes kam Conrad näher und legte seine Hand auf das Relikt.

Plötzlich übermannte ihn ein brennender Schmerz. Er konnte sich nicht bewegen ; tausende Nadeln stachen in seinen Beinen. Als er an sich heruntersah, erkannte er, dass er von Eis umgeben und bedeckt war. Innerhalb von Sekunden war er gelähmt, unfähig durch die Mauer aus Eis zu blicken, die ihn einschloss. Er konnte gerade noch den Schrei der Wut und des Zornes des verrückten Reliktes vernehmen.

„Das ist nun schon das dritte Mal, dass es Kämpfer beeinflusst, Mylord." Der Meisterzauberer erstattete Lord Hurbury besorgt Bericht.

Letzterer kratzte sich verängstigt durch die Sorge seines Beraters das Kinn. „Wenigstens ist es diesem verdammten Relikt nicht wie beim letzten Mal gelungen, aus der Festung wieder herauszukommen. Als wir von der Anwesenheit einer hibernischen Kampfgruppe im Wald erfahren haben, habe ich fest daran geglaubt, dass es dieses Mal erfolgreich gewesen wäre. Nun, wie auch immer, ich bin froh zu hören, dass ihr diesen jungen Waffenmeister nicht töten musstet, um zu verhindern, dass diese bösartige Waffe flüchtet. Ich werde ihn noch ausführlich befragen, bevor er zurück zur Festung Snowdonia eskortiert werden wird."

„Von nun an ist es verboten, den Speerraum alleine zu betreten."

Der Lord gab seinem Zauberer einen Klaps auf die Schulter. „Aye. Und wenn wir es dennoch verlieren, könnt Ihr davon ausgehen, dass ich verlangen werde, dass das Horn von Walhalla beschützt wird… !"