GOA-Texte:Beweise deine Tapferkeit

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Erneut schlängelten sich unheimliche Rauchschwaden aus der Hütte des Schamanen. Er saß zusammengekauert dicht neben dem Feuer und war in eine dickes Mammutfell gekuschelt, während er die rituellen Worte dem jungen Bergklan vortrug, der versuchte, seinem Blick mit Würde stand zu halten.

"Gorm, du hast nun viele Monde auf Mutter Erde geschritten und hast an Stärke und Tapferkeit gewonnen. Nun ist die Zeit gekommen, dass du deinem Clan zeigen musst, dass du ihm würdig bist und dass die Lehren der Alten aus dir einen listigen und entschlossenen Jäger gemacht haben. Geh fort und suche die Feinde des Clans, fordere einen von ihnen heraus und bringe uns Beweise deiner Taten zurück, oder bleib für ewig fort !"

Die Morvalt Meute schrie Freudenrufe, während die Letztgeborenen sich vor dem herrschenden Paar scharten, welches sich auf dem großen Stein niederließ, auf den niemand anders seinen Fuß setzen durfte. Das Männchen saß zusammengekauert da, hatte sein Kinn in die rechte Hand gestützt und nickte mit halb geschlossenen Augen zu jedem Wort, das das Weibchen sagte : er versuchte, nicht zu besorgt über das Los seiner Nachkommen zu erscheinen.

"Ich sehe, dass ihr, von der Meute wohlgenährt, an Kraft und Stärke zugenommen habt und eure Milchzähne verloren habt. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass ihr dem Stamm zeigen müsst, dass ihr ihrer würdig seid und nun an eurer Stelle dazu fähig seid, Nahrung zu erbeuten. Geht, meine Kleinen, und durchstreift unsere Jagdgebiete, damit ihr Beute zurückbringen könnt, die eurem Namen Ehre macht. Das Matriarch sei mit euch !"

Gorm schritt vorsichtig voran und hielt fest in der rechten Hand den von seinem Onkel gefertigten Speer. Er versuchte, die Spuren im Schnee zu entschlüsseln, so wie man es ihm beigebrachte hatte, aber es entpuppte sich als sehr viel schwerer, als er gedacht hatte.

Raorn stürmte nach vorne und ließ seine Brüder und Schwestern weit hinter sich zurück. Er war beim Spielen immer der Überlegene gewesen. Er bewegte sich schnell, seiner Geschicklichkeit bewusst, und hielt nur dann und wann an, um die Luft zu wittern, so war er von der Suche nach einer Beute, die auf der Höhe seines Ehrgeizes sein könnte, besessen.

Als er auf die andere Seite eines Felsens kam, erstarrte Gorm plötzlich : ein grausiger Säbeltiger lag vor ihm auf der Seite. Er schien eine Wunde zu lecken. Der Bergklan grinste breit : Der Wind trug seinen eigenen Geruch in die andere Richtung und seine Beute war schon geschwächt. Siegessicher stellte er sich vor, wie er mit dem Toten Körper einer solchen Bestie nach Hause kommen würde. Ohne Frage würden sich die schönsten Frauen darum reißen, seine Frau zu werden ! Dann pirschte er sich so leise wie nur möglich an das liegende Tier heran.

Raorn konnte ein glückliches Schnauben nicht unterdrücken : seine Nase hatte nicht gelogen. Hier war die Mutter, auf der Seite liegend und zu sehr damit beschäftigt, ihre Kleinen zu lecken, die noch ganz vom Fruchtwasser bedeckt waren. Es wäre ein Leichtes für ihn, die erschöpfte Mutter zu beseitigen und ihre Babies würden ein wohlschmeckender Leckerbissen für ihn allein sein, ohne dass die Meute je davon erfahren würde. Seiner Stärke vertrauend setzte er zum Angriff an.

Aber die Jungen witterten die Gefahr und fingen alle an, gleichzeitig zu winseln. Die Säbeltigerin hob plötzlich ihren Kopf und die Zeit blieb stehen. Hier stand Gorm mit erhobenem Speer, fertig zum Angriff, doch seine erstaunten Augen fixierten nicht seine Beute. Ihm gegenüber stand Raorn plötzlich wie versteinert und dumpf grollend auf der anderen Seite. Trotzig blickte er dem Eindringling ins Gesicht, den seine unfehlbare Nase nicht bemerkt hatte.

Während die Mutter zähnefletschend versuchte, ihre Jungen mit ihrem Körper zu schützen und den Angriff abzufangen, gingen die Jäger aufeinander los. Die beiderseitige Spannung zeigte den althergebrachten Hass, den die beiden Völker aufeinander hatten. Gorm biss die Zähne zusammen, als die Klauen des Morvalt sein Fleisch zerrissen. Dann erinnerte er sich an den Rat der Alten und verabreichte einen tödlichen Schlag mit seinem Speer, wobei er Raorns Körper durchbohrte. Mit einem überraschenden Krampf fiel Raorn auf dem Bergklan zusammen und das Blut der im Streit liegenden Völker befleckte den Schnee in farbigem Einklang. Von seinen zahlreichen Wunden geschwächt und durch das Gewicht seines Gegners erdrückt, verlor Gorm das Bewusstsein und wurde nie wieder wach.

Immer noch auf der Hut näherte sich die Tigerin schnuppernd diesem unerwarteten und opulenten Mahl. Ihre Jungen hatten Glück : Von einer starken und satten Mutter groß gezogen würden die meisten von ihnen sicherlich das Alter erreichen, wenn es an ihnen war, ihre Tapferkeit zu beweisen.

Freundschaft und Feindschaft zwischen den verschiedenen Wesen im Spiel hängen häufig von den Fraktionen ab, zu denen sie gehören. Wenn ihr viele Wesen einer Gruppe tötet, könnt ihr den Zorn aller Wesen auf euch ziehen, die mit dieser Gruppe verbunden sind. Dadurch kann man aber auch das Vertrauen der gegnerischen Partei gewinnen, Hilfe von ihr erhalten oder sogar für sie arbeiten. Wenn ihr zum Beispiel auf der Insel Aegir gegen die Morvaltar oder gegen die gefährlichen Katzen kämpft, die dort überall herumlaufen, dann werdet ihr höchstwahrscheinlich Aufträge von den dort lebenden Klanstämmen erhalten.