GOA-Texte:Das verfluchte Grab

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Die Götter Midgards, oder zumindest die meisten von ihnen, wissen Mutigkeit bei den Sterblichen zu schätzen und belohnen diese. Wenn die Nornen den Faden des Lebens der Tapfersten bei einem ruhmvollen Tod durchschneiden, schickt Odin höchstpersönlich seine Walküren aus, um diese mutigen Kämpfer vom Schlachtfeld zu holen und in die Ränge der unsterblichen Einhehrjahrs aufzunehmen. Ihre Tage werden dann im Valhalla bis zum Ragnaroek von Festen und Kämpfen bestimmt sein.


Aber nicht jeder hat das Zeug zu einem Helden oder die Möglichkeit, seine Tapferkeit bei einem Gefecht unter Beweis zu stellen. Die Völker der kalten, nordischen Länder widmen den Hauptteil ihrer Zeit dem Überleben in einer feindlichen Umgebung. Standespersonen, Händler, Bauern oder auch einfache Thralls sind häufig zu sehr damit beschäftigt, ein angenehmes irdisches Leben zu führen. Diese werden von Hel in ihrem eisigen Tempel empfangen, wenn die Nornen beschließen, dass ihre Stunde geschlagen hat. Meistens ist den Bewohnern dieser ungastlichen Gegenden ein Tod durch Alter, Krankheit oder Kälte beschert. Es kommt auch vor, dass sie von einem der wilden Tiere gerissen werden, die in Midgard umherstreifen. Dies wird größtenteils als Tatsache hingenommen : So ist das Leben, so der Tod.


Aber auf diejenigen, die vom Tod geholt werden, ohne dass sie sich von ihrer Niederträchtigkeit, ihrem Verrat oder ihrer Feigheit frei waschen konnten oder wollten, wartet das Verderben. Ihre Namen werden verpönt und ihre Erinnerung verbannt. Ihre sterblichen Hüllen werden im Nirgendwo der Gotar-Gebirge zurückgelassen : Im verfluchten Grab. Dort werden sie von ihren Schandtaten verfolgt und sind dazu verurteilt, weder in der Welt der Toten noch in der der Lebenden akzeptiert zu sein. Und so irren sie ziellos in den Tiefen des Grabes umher.


Wehe dem, der sich in dieses Grab vorwagt. Die Draugrs bewachen ihren Besitz und der Blick der Götter richtet sich nie auf diesen verfluchten Ort. Diejenigen, die unter den Schlägen der Untoten sterben sind dazu verdammt, ihr Schicksal zu teilen...