GOA-Texte:Der Fluch der Festung Frostbarn

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Die Sonne ging über der Festung Frostbarn auf. Albions Kämpfer, die sich auf den Wehrgängen dieser fremden Burg zusammendrängten, verschleppten den Kampf weiter. Hamrbjorn Hildulfson forderte sie mit einem gellenden Kriegsschrei heraus, doch sie rührten sich nicht. Gormak bedrohte sie, doch sie rührten sich nicht. Fjalin Bärenkraft verlachte sie wegen ihrer Feigheit, doch sie rührten sich nicht. Jeder tapfere und furchterregende Zwergenkrieger trat vor und forderte sie heraus, doch die Kämpfer mucksten sich nicht. Und so wandten alle Zwergenkämpfer ihnen den Rücken zu, und nur Adalradr Hamrbjornson trat allein durch ihre Reihen nach vorne.

Er hatte sich den Oberkörper entblößt und trug einen mit geschnitzten Runen verzierten Stab, auf dem ein polierter Pferdeschädel in der Sonne glänzte. Er hob den Stab hoch in die Lüfte und schrie :

"Möge Tyr alle verfluchen, die sich weigern, zu kämpfen ! Möge Modi alle verfluchen, die vor unseren Äxten fliehen ! Möge Thor alle verfluchen, die unsere Stärke fürchten ! Möge Bragi alle verfluchen, die unsere Herausforderung nicht annehmen ! Möge Loki alle verfluchen, die Verrat fürchten ! Möge Skadi alle verfluchen, die Angst haben, unsere Beute zu werden !

Krankheit und Verwundungen, möge Eir Euch verfluchen ! Zorn der Erde, möge Ymir Euch verfluchen ! Würdelosigkeit und Finsternis, möge Hel Euch verfluchen ! Ehrlosigkeit und Hinterlist, möge Odin Euch verfluchen !"

Daraufhin stieß er den Stab fest in die Erde, so dass der Schädel in Richtung auf die entehrten Feinde schaute. Wie alle anderen wandte er ihnen dann den Rücken zu. Plötzlich war ein gewaltiges Krachen zu hören, gefolgt von zahlreichen Schreien. Niemand wagte, sich umzudrehen, denn es ist gefährlich für Sterbliche, den Göttern bei ihren Taten zuzuschauen. Doch als die Sonne unterging, als die Müdigkeit ihre Körper ermattete, wandten sie schließlich ihre Köpfe... und die Festung war verschwunden.

Keiner weiß, was wirklich geschehen ist. Doch man sagt, ein Kobold sei dabei gewesen, und er habe alles gesehen. Und er erzählt jedem, der es hören mag, dass ein gewaltiger Frostriese gekommen sei, gewaltig groß selbst im Vergleich zu den Joten oder sogar zu Bergelmer selbst. Er habe sich über die Festung gebeugt und mit einem einzigen seiner frostigen Atemzüge allen Verteidigern darin das Leben ausgehaucht. Dann riss er die Festung mit seiner Riesenhand aus ihren Fundamenten, hob sie hoch und ging zurück dorthin, wo er hergekommen war. Der Kobold behauptet, dass er die Burg Hel der Königin von Niffelheim geopfert habe, und dass die gefrorenen Seelen jetzt ihre ergebensten Diener sind.

Aber wer würde schon den Worten eines Kobolds glauben ?