GOA-Texte:Ein Gespräch, belauscht von einem Spitzohr

Aus Daocpedia

Dies ist ein offizieller Text, der von GOA veröffentlicht wurde.
Eine Übersicht über alle von der GOA-Homepage gibt es im Artikel über GOA Texte.
Die jeweilige Originalversion findet sich auf der europäischen Communityseite von GOA.



Die rote Sonne spiegelt sich im Wasser am Ufer von Vasudheim. Ein junger Kobold, welcher neu in der Stadt ist, schaut sich nach etwas Beute um. Der strenge Geruch einer Zwergenpfeife gewinnt seine Aufmerksamkeit. Der Geruch kommt von einer alten Bank, auf der ein Zwerg und ein Mensch in tiefer Konversation sitzen, sie beobachten das Meer. Der Kobold schlängelt sich vorbei an Fässern und Fischernetzen, um die beiden zu belauschen.

Gjaloin, mein Freund, seid Ihr denn nicht besorgt wegen dieser Gerüchte ?

Dies war der Mensch der sprach. Der Kobold sah ihn an, er war alt und vom Wetter gegerbt, seine Augen leuchten in der morgendlichen Sonne. Er trägt eine uralte und ausgetragene Rüstung, welche offenbar von einem Meisterschmied verändert worden ist. Der Zwerg an seiner Seite raucht eine lange Pfeife und trägt eine blaue Robe, ähnlich wie die der Gothis. Der Kobold denkt sich, dass dies wichtige Leute sein müssen und belauscht das Gespräch weiter.

Ich bin nicht Euer Freund, ich wurde von diesem dummen diplomatischen Regeln zu dieser Gemeinschaft gezwungen. Ich würde mich viel lieber mit meinen Studien und meinen faulen Lehrlingen beschäftigen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was sie im Moment mit meinem Lesezimmer anstellen. Des weiteren werdet Ihr feststellen, wenn Ihr einmal mein Alter erreicht habt, dass man den Gerüchten dieser Tavernenfliegen nicht allzu viel Glauben schenken sollte. Es sind nur Geschichten von betrunkenen Trollen und lügenden Kobolden. Es gibt nicht über das wir besorgt sein sollten.

In diesem Moment verfängt sich der Kobold in einem der Netze, kann sich im letzten Moment aber noch festhalten und ist erleichtert, dass er nicht entdeckt worden ist. Er belauscht die Männer weiter.

Lasst Euch nicht vom Ärger übermannen, mein Zwergenbruder, mir ist bewusst, dass diese Erzählungen meist nur eine Verdrehung der Realität und der Wahrheit ist. Wir sollten uns aber darüber bewusst sein, dass auch in diesen Geschichten ab und zu ein wenig Wahrheit steckt, und das ist der Grund, warum ich so besorgt bin.
Ich bin auch nicht Euer Bruder, Adalradr ! Ein Zwerg, der Bruder eines Menschen ? ! ? So einen Unsinn habe ich noch nie gehört ! Hört bitte auf damit, mich in dieser Art und Weise anzusprechen, es mag Euch vielleicht bei Euren Freunden hilfreich sein, um ihnen Eure Sicht der Dinge aufzureden, aber bei mir stoßen diese Floskeln eher auf Abscheu. Ich habe bereits mehr als einmal gesehen wie Ihr ganze Armeen mit Eurer Schlangenzunge bewegt habt. Mit ist bewusst, dass Ihr einer der größten Manipulatoren des Reiches seid. Aber haltet mich nicht zum Narren ! Zeitweise habe ich sogar das Gefühl, Ihr kämpft für Loki, und nicht für Tyr...

Der Mensch scheint von diesen Worten sehr betroffen zu sein, und obwohl er mit fester Stimme und ernster Mine fortfährt, hört man etwas Zorn in seiner Antwort.

Genug, Gjaloin ! Ich bin bereit mich mit Eurem Argwohn herumzuschlagen, aber diese Worte waren ein Angriff auf meine Ehre !

Der Zwerg scheint dies einzusehen und antwortet dieses mal mit etwas angebrachterem Ton.

Gut, ich gebe zu, dies war vielleicht etwas zu viel. Aber versteht mich bitte, Ihr kommt zu mir mit diesen Geschichten von Spionen in unserer Mitte, welche von den Wachen und unseren besten Männern wohl nicht bemerkt werden. Es ist schwierig bei solchen Worten ruhig zu bleiben, vor allem da sie von Euch kommen, denn Ihr selbst solltet genug Vertrauen in Eure Leute haben, um diese Gerüchte als eben diese zu verstehen !
Dann nehme ich also an, Ihr werdet dies beim nächsten Treffen der Meister der Runen nicht erwähnen ?
Das kann ich nicht ! Ich bin so oder so schon das Ziel von Angriffen auf meine Person, da ich mich nicht so viele nebensächliche Diskussionen einmische. Stellt Euch vor, ich würde sie jetzt noch mit solchen aberwitzigen Geschichten belästigen, ich kann es nicht, versteht Ihr mich ?

Der Mann seufzt und zuckt mit den Schultern.

So ist es dann wohl. Ich werde mich also nach jemand anderem umsehen, jemand der diese Dinge für wichtiger beurteilt...

Als der alte Mann aufsteht, spricht der Zwerg erneut und deutet mit seiner Pfeife auf den Mann.

Versucht jetzt nicht mir Schuldgefühle aufzusprechen ! Ich kenne Eure Tricks, aber bei mir funktionieren sie nicht !

Mit dieser letzten Antwort widmet der Zwerg sich wieder seiner Pfeife und schaut der untergehenden Sonne zu, seine Augenbrauen in ernsten Gedanken zusammengezogen. Der Mann geht zurück in die Stadt, eine geheimnisvolles Lächeln auf seinen Lippen. Der Kobold ist etwas überrascht, als der Mann ihm zuwinkt, während er an seinem Versteck vorbeigeht.