GOA-Texte:Ein Lord des Altertums

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Wer waren die Tuatha de Danan ? Wie viele von ihnen gab es ? Wie sahen sie aus ?...

So viele Fragen, meine Freunde, und so wenig Antworten. Heute bin ich gekommen, um Euch die Geschichte unserer alten Helden zu erzählen, die zu unseren heutigen Göttern wurden..."

Der mit einem Leinenumhang bekleidete Barde betrat den kleinen Wachturm, der einen Blick über den Hof von Howth freigibt, während die Zuschauer sich ruhig hinsetzten und ihre Blicke auf den Fremden richteten, dessen Flöte Richtung Mond zeigte, damit er seine uralten Geschichten erzählen möge. Manche von ihnen alberten ein wenig herum, während andere einfach warteten oder ihre Pfeifen entzündeten. Eine Gruppe Kinder, versteckt hinter der hölzernen Palisade von Häuptling Cathbad, belauschte die Szene. Der Fremde begann zu sprechen...

"An einem Wintertag, als eine frostige Kälte über die Ebenen einer kleinen nördlichen Insel zog, ging ein kleiner Junge friedlich spazieren, den Blick auf den Horizont seiner bewaldeten Insel gerichtet. Sein Großvater erzählte ihm einst, dass er einmal der Champion eines tausendmal luxuriöseren Königreiches sein würde, welches verlorene, besiegte oder gefallene Menschen aufnehmen würde. Und dass er mit der Kraft, die in seinen Adern fließe dieses Königreich in das schönste, reinste und vollkommenste aller Königreiche verwandeln würde.

Der Name des Jungen war Lugh. Er war nicht wie ihr oder ich. Er war schlank und athletisch, seine Haut gebräunt und sein Haar von einer seltenen aschblonden Farbe. Lugh hatte das gewisse Etwas, dass ihn zu einem außergewöhnlichen Wesen machte. Die gespitzten Ohren waren die gleichen wie bei jedem in seinem Clan, doch seine Statur lies ihn keltisch aussehen. Ähnlich vielen von euch hier.

Eines Tages, als er etwa 10 Jahre alt war, lief Lugh aus dem Schloss seiner geliebten Mutter, der Göttin Dana fort. Er war auf der Suche nach Abenteuern in den dunklen Wäldern von Cuuchard. Nachdem er ein paar Stunden umhergewandert war und mit einem zum Speer geschnitzten Stock gespielt hatte, stapfte plötzlich ein grauenhaftes Biest in seinen Weg.

Sein dichtes, schwarzes und steinhartes Fell und seine sechs, mit rauen Borsten übersäten Beine verdeckten fast alles. Nur eine Krone aus feuchten Kugeln war zu sehen... die Augen des Biestes.

Die Kiefer weit aufgerissen, griff die Kreatur den Jungen an. Aus Reflex schloss dieser seine Augen und schrie. Als er wieder aufsah, war das Monster wie versteinert vor Angst und viel, viel kleiner... Ein paar Augenblicke später bemerkte Lugh, dass nicht die Kreatur kleiner, sondern er plötzlich viel größer geworden war... Er konnte nun 10 Schritte mit einem einzigen machen und auch die Baumkronen sehen. Während er diese neue Verwandlung bemerkte, taumelte er ein wenig vorwärts und begann, unbeirrt durch das Monster, wie ein Kleinkind umherzuwanken. Durch einen unsicheren und ungeschickten Schritt zerdrückte er die Kreatur und fühlte dabei nur einen leichten Stich.

Die Moral der Geschichte soll uns zeigen, dass unsere Götter groß wie Berge sein mögen, und trotzdem an unserer Seite stehen können. Wie es oft in unseren Legenden erzählt wird. Alle Tuatha hatten die Fähigkeit sich in gigantische und extrem kraftvolle Wesen zu verwandeln. Aber während der Zeit, in der sie in den alten Ländern regierten, bevorzugten sie es unsere Körpergröße beizubehalten. Einige Druiden werden euch sagen, dass die Tuatha unendlich an der Zahl waren, überall und nirgendwo, zu allen Zeiten..."

Der Barde lächelte ganz zaghaft, immer einen Teil des Gesichts verhüllend, bevor er davonschlich, als sich eine kleine Feier anbahnte. Er hatte soeben die Episode geschildert, in der Lugh zum ersten Mal eine Fomorias, eine gigantische Spinne überwältig hatte. Als der Fremde dann von den Lichtern des Dorfes weit genug entfernt war, ging er auf einen Baum zu, von dem sich ein Schatten löste und sich ihm näherte.

"- Ihr seid spät dran, Nelen. - Ja, es tut mir leid. Es wird nicht wieder passieren..."...