GOA-Texte:Geschichten aus Midgard - Die goldenen Tage meiner Jugend !

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Mein Vater, Hamrbjorn Hildulfson, hatte sich fest vorgenommen einen Berserker aus mir zu machen, um in die Fußstapfen meines Groß- und Urgroßvaters zu treten. Er schaffte es mich davon zu überzeugen mein Training im Haus von Othila zu beenden, um ihn und seinen Gefolgsleuten zu einer Reise in den Yggdra Wald zu begleiten. Nur eine kleine Jagd sagte er zu mir. Ich akzeptierte, denn ich wusste das diese Jagd nur eine Ausrede war. In Wirklichkeit gingen wir los um einen Streit mit den Wilden in dieser Region anzufangen, oder zumindest vermutete ich das. Mein Vater uns seine Gefolgsleute waren sehr berühmt in unserer Gegend, denn sie hatten sich unter den Gefolgsleuten von Modi schon oft bewährt und große Taten vollbracht. Man sagt das Gormak der Troll fünf Islaf Jäger mit nur wenigen Schlägen seiner Axt besiegen konnte. Fjalin Bearstrength, der einäugige Zwerg, war auch sehr bekannt, man munkelt das er drei Tage und Nächte mit einem Riesen gekämpft hat, und als Sieger hervorging. Die Joten hatten ihm sein rechtes Auge genommen und Fjalin hat ihm sein Leben genommen. Alle von Ihnen hatten Geschichten des Sieges und der Ehre zu erzählen, und wenn die Hälfte ihrer Erzählungen der Wahrheit entsprechen, so wird die andere Hälfte auch stimmen.

Wir wanderten lange durch das verschneite Gehölz. Kridabadihis führte uns getrost durch das Unterholz und die verschneiten Pfade. Mein Vater mochte diesen Kobold nicht, so wie alle anderen Bluhäute, aber da er ein guter Freund von Gormak war, tolerierte er die Anwesenheit des Kobolds. Nach ein paar Stunden der Wanderung wünschte ich mir ein paar wärmere Kleidungsstücke mitgenommen zu haben. Ich beobachte meine Kumpanen, aber keinem von ihnen schien die Kälte etwas auszumachen, oder sie ließen es nicht erkennen.

Plötzlich gab Kridabadihi uns das Zeichen zu stoppen. Es war das Geräusch von aufeinandertreffenden Klingen und die seltsamen Geräusche von Zaubern. Wir beschleunigten unserer Schritte und begaben uns auf einen Hügel um die Szenerie zu beobachten. Seltsame Krieger, bekleidet mit leuchtenden und scheinenden Rüstungen kämpften gegen eine Gruppe von Zwergen. Die Krieger waren eindeutig in der Überzahl.

Dann geschah alles sehr schnell, Fjalin stürzte sich in das Kampfgetümmel, schreiend und seine runenbesetzte Kriegsaxt in der Luft schwingend. Kridabadihi versteckte sich hinter mir, und auch ich versuchte etwas Entfernung zwischen mich und die Krieger zu bekommen. Es war als ob die Männer meines Vaters von einer Kriegeswut gepackt waren, als ob der Zorn Modis in sie eingefahren wäre. Ich kletterte den Hügel herunter um näher an das Kampfgeschehen zu gelangen, doch als ich unten angekommen war, hatten die Fremden schon die Flucht ergriffen.

Die Männer meines Vaters waren gehärtete und erfahrene Krieger, das wusste ich, aber in diesem Moment war ich so stolz der Sohn meines Vaters zu sein, es war schier unglaublich. Die überlebenden Zwerge dankten uns von ganzen Herzen, dann erzählten sie uns von ihrer Mission und ihren Ängsten. Sie seien auf dem Weg zur Frostbarn Faste, denn diese war wohl von fremden Mächten eingenommen worden, da wir seit über einer Woche keine Nachricht von diesem Außenposten bekommen hatten. Ich hatte Schwierigkeiten der Konversation zu folgen, zu viel lenkte mich ab. Die kichernden Kobolde und der Troll der dabei war einen der Toten seiner Rüstung zu entledigen, um das zu tun was Trolle nun einmal tun wenn sie.. .hungrig sind... und Trolle sind sehr oft hungrig.

Die Zwerge hatten meinen Vater erkannt, Hamrbjorn Hildulfson, und es gelang ihm die Zwerge davon zu überzeugen uns zu begleiten, und unsere Festung unter allen Umständen zurückzuerobern, und ohne weitere Verzögerungen. Wir trugen unsere Toten zu Grabe, um ihnen die Tore nach Valhalla zu öffnen und brachen auf um den nächsten Kampf zu bestreiten. In diesen Stunden lernte ich mehr Zwergenschimpfwörter als ich in meinen ganzen Jahren in den Tavernen und anderen Orten je vernommen hatte. Doch die Stimmung hielt nicht lange, denn wir näherten uns von Minute zu Minute der Festung.

Die Wälle der Festung waren von Rissen und Einbrüchen gezeichnet, doch die Tore der Festung waren bereits ersetzt worden. Auf den Wällen konnten wir außerdem Krieger und andere Gestalten mit magischen Auren erkennen. Auf dem höchsten Turm war die Fahnen der Engländer zu sehen, Albion war in unser Reich eingedrungen, und sie erwarteten uns bereits. Obwohl das Gefolge meines Vaters aus Berserkern bestand, wussten alle das es eine törichte Aktion wäre das Fort direkt anzugreifen. Wir wären alle tot bevor wir die Mauern erreichen würden. Mein Vater schlug vor die Menschen aus der Festung zu locken, um sie auf einer besseren Basis bekämpfen zu können.

Ohne auf die Sorgen Kridabadihis zu hören, stürmte Gormak auf die Festung zu und forderte die Albioner auf aus der Festung zu kommen. Er warf ihnen Steine und ein paar üble Trollbeleidigungen entgegen, doch die einzige Antwort war ein Hagel von Pfeilen. Gormak kam zurück und zog die Pfeile aus seiner steinigen Brust. Es war offensichtlich das sich die Feinde nicht aus der Sicherheit der Festung begeben würden, obwohl sie klar in der Überzahl waren. Vielleicht fürchteten sie einen Hinterhalt, als ob wir nur ein Köder wären, und unsere Freunde in den nahe gelegenen Wäldern nur auf ihre Chance warten würden.

Es wurde sehr kalt in dieser Nacht. Der Wind trug die Gerüche der Speisen, welche in der Festung verspeist wurden, an uns heran. Gormak lag schnarchend an meiner Seite. Der Kobold, auf seinem Bauch schlafend brachte die seltsamsten Geräusche die ich jemals gehört hatte hervor. Nasses Holz lag neben dem Feuer um zu trocknen. Aus meinem Augenwinkel heraus sah ich ein großes uns langes Stück Holz in Gehölz. Die Flammen unseres Feuers reflektierte sich in diesem Gegenstand, und ich glaubte seltsame und unauffällige Zeichnungen darauf zu erkennen, bekannte Runen. Genau in diesem Moment lies Kridababihi einen Pferdeschädel fallen, den er in den Händen hielt , und auf dem er die letzten Stunden am herumknabbern war.

Der Schädel rollte auf mich zu und blieb zwischen meinen Beinen liegen, und in diesem Moment wusste ich was die Götter von mir erwarteten.

Author : Adalradr Hamrbjornson