GOA-Texte:Hochzeiten auf Albion

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Ein leichter Glanz steigt am Horizont auf, welcher das unverwechselbare Zeichen des neuen Frühlings ist, der über Albion seine Bänder zieht. Tual hält seine Geliebte im frühen Morgentau unter der alten Eiche seiner Eltern fest in den Armen. Die Nacht war wunderschön gewesen, voll von Versprechungen und Hoffnung, zwei Kinder, die sich im Schatten des Abschieds gegenseitig den Mond versprechen. Sie sind jung, nur vierzehn und sechzehn Jahre alt, aber ihre gemeinsame Zukunft, von beiden heiß erwartet, zeichnet sich schon voll Glück ab.

Eine Nacht, gestohlen derjenigen, die man liebt. Bevor man in den Krieg ziehen muss ein unglaubliches Verlangen, einfach an nichts zu denken. Das Ende der Kindheit, mit dem schönen Traum im Kopf, das geliebte Wesen wieder sehen zu können. Tual war an jenem Tag voll Stärke, stolz ritt er auf seinem Pferd, die Fahne flatterte im Wind und eine Blume zierte den Knauf seines Schwertes. Er folgte seinem Vater und den anderen Rittern der Gruppe nicht ohne Bitterkeit, doch er wusste, sein stolzes Lächeln weiterhin zur Schau zu tragen. Der Krieg rief ihn, vielleicht würde er verwundet werden, vielleicht sogar getötet, doch heute Morgen hatte er den Lippen seiner Geliebten die begehrten Worte entrissen. Eines Tages würde sie seine Versprochene sein, die Mutter seiner Kinder. Es hätte nicht anders sein können.

Die Tage vergehen ohne Neuigkeiten. Wochen, Monate...Ein ganzes Jahr geht dahin, ohne das man irgendetwas hört. Die in der Ferne stattfindenden Kriege werden immer schwerer. Man erzählt sich, dass keiner siegreich heimkommen würde. Wie jeden Morgen begibt sich Noreen zur alten Eiche, um das Licht von Camelot darum zu bitten, ihr ihren Liebsten wieder zu bringen. Bald ist es zwei Jahre her, das sie fortzogen. Jeden Monat kehren einige heim, und jedes Mal hofft sie, doch ihre Tränen fließen, wenn sie die verfinsterten Gesichter betrachtet.

Aber dass er lebt, das weiß Noreen. Sie kann es nicht erklären, sicherlich ist sie schon halb verrückt, aber sie weiß, dass er irgendwo an sie denkt, irgendwo unter einer alten Eiche oder Buche. Daher kann sie ihn nicht aufgeben. Die Verehrer scharen sich um sie, würde sie doch eine hübsche Ehefrau abgeben, aber alle bitten umsonst. Ihr Herz ist schon vergeben, und sie kann nichts anderes tun als warten.

Schwer zu sagen, wo der Traum aufhört und die Realität anfängt, als sie nach einem Schlummer unter der Eiche von dem sanftesten aller Küsse geweckt wird. Nachdem er ihren Vater gefragt hatte, war Tual mit strahlendem Gesicht zurückgekommen und kniete nun vor ihr nieder, um leicht zitternd um ihre Hand anzuhalten.

Ein großes Fest wird gefeiert. Es wird nicht nur die Wiederkehr der Krieger gefeiert, sondern auch die Vereinigung der Liebenden. Der Krieg hat immer noch kein Ende gefunden, sicher muss Tual erneut aufbrechen, aber dieses Mal würden sie mehr als nur ihre Geheimnisse teilen. Je länger man auf sie warten muss, desto schöner wird die Hochzeit.

Nach Midgard sind die Hochzeitszeremonien nun auch nach Albion gekommen. Welchem Glauben auch immer euer Charakter nachgeht, sei es das Licht von Camelot, Arawn, Ceridwen oder die zahlreichen Geister der Sarazenen, er wird auf jeden Fall jemanden finden können, der die Zeremonie ausführt- selbst wen ihr Mitglied der Kirche von Albion seid ! Diejenige, die am besten über dieses Thema Bescheid weiß, ist natürlich Mutter Michelle, die ihre Tage damit verbringt, Klatsch auf dem Markt von Camelot zu verbreiten.