GOA-Texte:Lammia

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Die Geschichte handelt von einer Avalonierin von unendlicher Schönheit. An ihr war kein Makel zu finden. Sie hätte die Königin aller sein können, hätte der Kummer sie nicht einem anderen Schicksal anheim gegeben.

Die Geschichte handelt auch von einer Liebhaberin die von der Eifersucht einer betrogenen Gattin zerstört wurde. Die Namen werden geheim gehalten. Ein Mann soll sie umworben haben, den sie geliebt habe. Aus dieser unrechtmäßigen Vereinigung seien die schönsten Kinder entsprungen. Zumindest sah sie es so. Aber der Zorn einer betrogenen Frau kann schreckliche Ausmaße annehmen, so dass die Gattin den Tod der Säuglinge befahl. Und so geschah es auch.

Der Legende nach ist aus ihren Tränen ein Fluss entsprungen, der die Klippen durchbrach, um sich ins Meer zu stürzen. Viele Tage und Nächte hindurch hielt sich die Schönste aller Schönen versteckt, um zu weinen. Schließlich überkam sie der Wahnsinn und sie wurde zum Monster.

Auf ihrer Haut wuchsen Schuppen und ihre seidigen Haare wurden strohig. Ihre grünen Augen nahmen eine gelbe Tönung an. Nach und nach fiel die Schönheit von ihr ab und hinterließ einen Schlangenkörper mit weiblichem Oberkörper. Einzig ihre Gesichtszüge erinnern noch schwach an diejenige, die sie einst mal war.

Keiner weiß genau, was später aus ihr wurde, aber man erzählt sich, dass sie manchmal, wenn die Nacht die Dörfer Avalons bedeckt, als Gespenst umherirrend Männer und Kinder an sich zieht, um sie zu verschlingen. Jetzt ist sie ein Dämon, der zur Hälfte aus einem Frauenkörper und zur anderen Hälfte aus einem Schlangenkörper besteht. Sie ist ein bösartiges Wesen ohne Mitleid... ein trauriges Schicksal für jemanden, der nur geliebt werden wollte.

Dies sind nur Geschichten, die man sich abends, um die Feuerstelle versammelt, erzählt. Aber steckt nicht in jeder Legende auch ein Funken Wahrheit ? Ist es Zufall, dass man die Schlangenfrauen, die man in Gwyddneau antreffen kann, nach ihr genannt hat ?