GOA-Texte:Malmohus

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In den Tiefen der Skonaberge bahnte sich eine Handvoll tapferer Krieger ihren Weg über schmale und kaum benutzte Bergpfade. Auf der Suche nach neuen großen Taten drangen sie in feindliches Gebiet ein. Manche sagen, dieses Land sei vom Zorn der Götter gezeichnet worden, als sie gegen Ymir kämpften, und die Schluchten und Täler seien Narben dieser Kämpfe. Selbst die kriegerischen Joten trauen sich nicht in dieses Land. Doch nun war es vom Krieg bedroht. Wer weiß schon, welche anderen uralten Relikte - womöglich von den Göttern selbst gefertigt - hier vielleicht noch seit Ymirs Niederlage, als die Asen beschlossen, sich in Asgaard niederzulassen, vergessen herumliegen ? Wer weiß schon, ob diese Relikte nicht noch einmal den Glauben und den Kampfesmut von Midgards Verbündeten entfachen könnten ?

Schwerbewaffnete Truppen begleiteten die Tapfersten der Tapferen, die Helden der Stämme, bis zum ersten beunruhigenden Gebirgspass. Ein letztes Mal feierten dort die Clans, Stämme und Familien den Mut der Helden, die sich in unbekanntes Gebiet vorwagten. Die Priester beendeten ihre letzten Segnungen und die Helden stürmten vor. Von den Gesängen der Skalden aufgewühlt stürzten sie sich mit Mut und Waghalsigkeit in die Gefahr. Schon bald wurden sie vom Nebel, den der Wind von Vanera herübertreibt, verschlungen. Die letzten Rufe verstummen, und eine respektvolle Stille breitete sich aus, nur selten von einem vereinzelten Schluchzen unterbrochen. Dann gingen alle zurück an ihre Arbeit, denn der Krieg war noch nicht vorbei...

...

Eine Woche ist nun vergangen, seit so viele tapfere Krieger und fromme Priester sich in das unerforschte, finstere Land Malmohus wagten. In ein paar Tagen werden die Vorräte, die sie mitgenommen haben, aufgebraucht sein. Noch ein paar Tage Zeit also, bevor man anfangen muss, sich Sorgen um ihr Schicksal zu machen. Noch hat es niemand gewagt, das eigentlich Offensichtliche auszusprechen, noch hoffen alle auf eine baldige und glorreiche Rückkehr der tapferen Abenteurer.

...

Es ist langsam Zeit, den Tatsachen ins Auge zu blicken : Keiner von ihnen wird jemals zurückkehren. Die Priester kümmern sich noch um die letzten Überlebenden, deren Kampfeswille durch unbekannte Seuchen geschwächt ist. An einigen ihrer Wunden erkennt man die typischen Merkmale von Svartalfgift, andere wiederum stellen die Heiler vor unlösbare Aufgaben : erfrorenes Fleisch, abgerissene Gliedmaßen, tiefe Schnittwunden. Die Verwundeten liegen im Delirium, werden gequält von schrecklichen Visionen von Massakern und unsagbarem Leiden, ihre Worte sind zusammenhanglos, lassen Geschichten erahnen von furchteinflößenden Wölfen, monströsen Reptilien und noch furchterregenderen und bösen Inkarnationen von Uferlong selbst. Die Ältesten wurden befragt, Wahrsagerunen auf die Stirnen der Sterbenden gezeichnet.

Eines steht nun fest : Malmohus ist nicht nur ein antikes Schlachtfeld, auf dem die Götter ihre Waffen zurückließen, sondern auch der Ort, an den sie ihre schrecklichen und widerwärtigen Abkömmlinge verbannten ! Die Stor Gothi jedes Hauses haben diese Länder zum Sperrgebiet für alle Sterblichen erklärt. Hütet Euch daher, Reisende, denn jeder, der dieses Land betritt, zieht sich nicht nur den Zorn der Götter zu, sondern auch den Hass der Wesen, die hier eingesperrt sind !