GOA-Texte:Rebellische Sylvaner

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Mit beiden Händen seinen schmerzenden Bauch haltend, rollte Emreth mit auf seinem Lager von einer Seite auf die andere, um eine bequemere Position zu finden. Seit dem ende des Abendessens war ihm übel. Trotz allem hatten die Nahrungsmittel gut geschmeckt. Seit seiner Ankunft auf Hy Brasil kaufte er sie immer am selben Ort.

Eine neue welle der Übelkeit überkam ihn. Erschöpft schaffte er es nicht mehr, sich über den Eimer neben seinem Lager zu beugen. Plötzlich fiel ihm ein, dass er die köstlichen Erdbeeren für seinen Nachtisch von einem Hausierer gekauft hatte, einem großen Sylvain, der an seine Tür geklopft hatte. Blass und mit glasigen Augen schwor er sich, ihn am nächsten Tag sofort aufzuspüren, sobald er wieder auf den Beinen sein würde. In einer letzten Konvulsion starb er mit diesem Gedanken.

Edilnys wanderte nervös/angespannt auf dem Kai umher. Ein großer Sylvain, der von einem Ratsmitglied des Prinzen Sandu persönlich geschickt worden war, hatte ihr heute morgen einen Sendbrief überbracht, der sie über den kritischen Zustand ihrer Mutter informierte. Obwohl sie nicht wusste, ob sie jemals wieder nach Hy Brasil zurückkehren würde, hatte Edilnys nur das Nötigste mitgenommen und ihre meisten Habseligkeiten zurückgelassen. Sie musste so schnell wie möglich nach Tir na nOgh, ihre Mutter lag im Sterben, vielleicht würde sie sie niemals wieder sehen !

Während sie den Brief gegen ihre Brust presste, erblickte sie das Segel des Schiffes am Horizont.

Aandrid warf einen ängstlichen/beunruhigten Blick über seine Schulter. Er konnte in dem immer dichter werdenden Gebüsch nur noch schwer die zarten Sonnenstrahlen ausmachen, der durch die Blätter sickerte. Einen Moment lang zögerte er, bevor er sich wieder in die Dunkelheit stürzte... Indem er allen Mut zusammennahm und mit der festen Idee im Kopf, zu ihm nach Domnann zurückzukehren, brachte er seine Angst zum schweigen und marschierte weiter.

Eine schlanke Gestalt mit einer scharfen Klinge in der Hand verstellte ihm den Weg...

"Brean !"

Jemand klopfte an die Tür.

Brean stand auf und lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die schwere Metallstange, die den Eingang zum Turm blockierte. Normaler weise wäre er vorsichtiger gewesen, aber die Stimme, die ihn rief, gehörte seinem Hauptmann Gord.

"Hier sind deine neuen Kollegen", brummte Gord. "Alle drei kommen aus dieser Gegend. Ich lasse sie sich selbst vorstellen, weil ich woanders zu tun habe."

Die drei Sylvaner traten in den Turm ein, ohne Brean eines Blickes zu würdigen und machten es sich sofort im Halbdunkel der Ecke im kleinen Wachzimmer bequem.

Der Kelte schloss die Tür hinter seinem Hauptmann und warf einen Blick auf die neuen Wachen. Einer von ihnen, der sehr groß und mager war, starrte ihn unverwandt an. Ganz bestimmt würden ihm seine drei Freunde Edilnys, Emreth und Aandrid fehlen. Seit ihrer Ankunft auf Hy Brasil hielten sie zueinander. Hinzu kam, dass diese Neuen nicht gerade einen freundlichen Eindruck machten ...

"Das Wetter ist schön, oder ?" Sagte er mit falschem Enthusiasmus.

"Ihr wohnt hier in der Nähe ?" fuhr er dann fort, als Schweigen die einzige Antwort blieb.

"Witzig, habt ihr alle drei die gleiche Tätowierung ?"

Nach dem Ansturm der Fomorier und nach zahlreichen Niederlagen musste Sandu, der Prinz des Waldes und Oberhaupt der Sylvaner Hibernia um Hilfe bitten, um Hy Brasil zu retten. Auch wenn man behauptet, dass es seine Frau Niara, die Priesterin des Haines war, die ihn hiervon überzeugt hat, so steht es doch außer Frage, dass dieses friedliche Volk ohne Hilfe sich in einem Krieg gegen Balor wieder gefunden hätte, den es niemals hätte gewinnen können. Doch trotz all dieser Offenkundigkeit sind seit der Ankunft der Hibernier viele geheime ideologiekritische Gruppen entstanden. Einige gemäßigte unter ihnen wollen nur den Zustrom der Hibernier überwachen, da sie Angst haben, dass die Kultur der Sylvaner nach und nach untergehen und ihre Insel eingenommen werden könnte.

Andere extremere Gruppen wünschen, dass die Sylvaner jeglichen Kontakt zu den Hiberniern abbrechen und ihre Grenzen schließen, da sie davon überzeugt sind, dass ihre Fähigkeiten ausreichen würden, die Fomorier zu bekämpfen.

Unter den Schatten spricht man von einer noch radikaleren, gewalttätigen Gruppe. Sie sind genauso dazu bereit, sich mit Balor wie auch mit Hibernia zu verbünden und warten nur darauf, dass diese beiden aufeinander treffen und später die noch Überlebenden zu töten. Man munkelt, dass sie geduldig nach und nach strategische Posten einnehmen und sich auf ihren Schlag vorbereiten...