GOA-Texte:Sohn des Waldes

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Ich werde älter und älter, und habe immer noch keine Nachkommen, aber dies ist wohl der Weg, den das Licht für mich bestimmt hat, und ich danke ihr, für all das, was sie mir gegeben hat.

Ich hoffte, ich könnte Frieden und Ruhe in den Tiefen dieses Waldes, den man Sauvage nennt, finden. Ich glaubte, ich könnte dem Krieg entfliehen, in dem sich Brüder über eine Hand voll Gold oder magischen Gegenständen gegenseitig die Kehlen aufschneiden. Ich glaubte, ich könnte dem Erbe meines Vaters, welcher der hohe König ihm aufgetragen hatte, gerecht werden : Albion von den Monstern, die in diesem Land hausen und leben, befreien. Es ist wirklich eine sehr schwierige Aufgabe, aber ich habe sie in den Tagen und Nächten der letzten Jahre versucht zu erfüllen.

Als ich noch jung war, dachte ich, die Menschen würden sich nie gegenseitig bekriegen, dass sie versuchen würden, das Böse in diesem Land zu suchen und zu vernichten. Meine Erziehung hatte mir dieses Bild von einzigartigen Menschen vermittelt, dass Mord eine sehr schwere Sünde sei, welche vom Licht verachtet würde. Doch nun bin ich mir nicht so sicher, denn es scheint als wäre es dem Tod egal, wen er zu sich holt. Von Zeit zu Zeit scheint es so, als ob selbst das Licht schwächer wird, und die Schatten der Dunkelheit die Oberhand gewinnen.

Ich habe so viele Kriege miterlebt, so viele Schlachten, so viele mutige Männer und Frauen, bei dem Versuch eine Festung einzunehmen, sterben sehen. Orte die sie nur wenige Augenblicke später wieder an einen Feind verlieren würden. So viel Blut wird vergossen, so dass selbst die Bäume eine rote Farbe annehmen, an den Morgen nach diesen Schlachten.

Als ein Zeuge dieses Wahnsinns der Menschheit, sah ich große Armeen an den Burgmauern der Festungen sterben, sah wie bereits Tote von den Wällen fielen, zerbrochene Körper, leblos in ihrer einst scheinenden Rüstung. So viele Männer und Frauen, die am Morgen noch freudig den Abend erwarteten, aber dann nie wieder das Licht des Mondes zu sehen bekamen.

Düster ist diese Zeit, in der wir leben, denn mehr und mehr starke Monster streunen durch unser Land, während unserer Krieger nur daran denken, die Länder unserer Feinde einzunehmen, aus Angst, dass unser Albion zuerst von diesen Feinden erobert würde.

Selbst hier im Herzen des Waldes, welcher seit Generationen von den Druiden belebt wird, lauern Mörder an jeder Ecke. Eine Hand voll Männer und Frauen, welche bereit sind ihre Brüder und Schwestern für etwas Beute zu töten. Von Zeit zu Zeit, sieht man Schatten von den Orten dieser Mörderei entfliehen, welche nicht einmal die Beute ihrer Opfer an sich nehmen, es geht ihnen nur um das Töten.

Ihr mögt jetzt denken, ich sei ein sensibler alter Mann, aber unsere Mutter Natur hat die ganzen Krieger in ihren glänzenden Rüstungen, die Bogenschützen und unsere Magier und Priester nicht für solche Morde zusammengerufen. Selbst Lieder und Musik werden in den Händen meiner Landesgesellen zu Waffen, die Minnesänger, welche glauben, dass die Musik den Frevel der Morde besänftigen würde.

Ich richte nicht über jene, denn jeder ist seines eigenen Schicksals Schmied, jeder entscheidet über seinen eigenen Tod. Wie auch immer, es schmerzt mein Herz, jades mal wenn ich einen weiteren Mord mit ansehen muss, oder davon höre. Ich sehe die Erde, wie sie das Blut aufsaugt, wie Männer glauben, dass sie alleine gegen die Mörder angehen können, und dann ebenso als verrottende Leichen in einem Gebüsch enden.

Die Ironie dabei ist, dass egal ob ich die Leiche eines Albioners, Midgarders oder Hibernianers sehe, ihr Blut ist immer rot, so wie das unsere. All diese Leben, welche für Nichts vergeudet werden.

Der Wald Sauvage ist nicht für die Schwachen, welche wenn nicht von Bestien verschlungen, sicher aber durch die Messer der Mörder fallen werden, Mörder, denen Menschenleben nichts wert sind.

Wenn Ihr Euch also im Wald befinden solltet und in Bedrängnis geratet, so kommt zu mir. Ich werde versuchen Euch von den Monstern beschützen, so gut es geht, aber ich werde nie einen Pfeil auf einen anderen Menschen abfeuern. NIE.

Samir Ibn Berdal, Kundschafter des Reiches