GOA-Texte:Tomtemania

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Wir werden uns hier nicht mit den unglücklichen Umständen befassen, die dazu beigetragen haben, dass das Volk der Tomte nach und nach zu dem wurde, was es jetzt ist : eine widerliche Plage, die die umliegenden Städte belästigt und Reisende bedrängt. Wir sind vielmehr an der Entwicklung ihrer Bräuche interessiert.

Seit sie aktiv ihren rachsüchtigen Kampf gegen die Menschen im Ost-Svealand begonnen haben, sind die Tomtes von einer Lebensweise, die jedem Individuum Freiheit und Unabhängigkeit zusicherte, zu einer Sozialstruktur übergegangen, die ganz ihren permanenten Guerillaaktionen dient. In dieser Entwicklung zeichnen sich zwei Etappen deutlich ab.

Die erste Phase ist die der Stämme. Obwohl die Tomtes eher einsiedlerischer Natur sind, haben sie sich schließlich um einige emblematische Persönlichkeiten gruppiert, die sich durch Heldentaten hervorgetan hatten. Unter der Führung dieser frühen Oberhäupter fanden die ersten koordinierten Angriffe der Tomtes statt. Diese Angriffe waren aber nicht sehr effektiv, so dass zu damaliger Zeit noch kein größerer Feldzug ins Auge gefasst werden konnte. Die Tomte-Gesellschaft hatte noch einen langen Weg vor sich.

Die zweite Phase wird im Allgemeinen die Höhlenphase genannt. Einer der Stammeschefs wusste schnell von sich reden machen und es brauchte nicht lange, bis er alle Tomtestämme zu einem Bund zusammengeschlossen hatte, wobei er einige in seinen Stamm eingliederte. In der Geschichte der Tomte hatte es noch nie einen solchen Zusammenschluss gegeben. Der neue Anführer der Tomte, Nisse, hatte schnell eine Organisation ins Leben gerufen, die bis heute das Interesse unserer Studien weckt. Um ihre Anzahl und Kampfeskraft zu verheimlichen, erwählten die Tomtes unter der Führung Nisses die großen Höhlen in Meeresnähe zu ihren Behausungen. Hierbei drängten sie die vorigen Bewohner -giftige Riesenspinnen - teilweise bis in die allerletzten Nischen und Gänge und manchmal gruben sie auch neue Gänge. Danach lag ihre Hauptbeschäftigung darin, menschliche Ausrüstungen zu stehlen, die Völker auf der Erdoberfläche durch Entführungen zu erpressen und zu terrorisieren, unterirdische Eidechsen zu zähmen, fürchterliche Fallen zu erfinden und aufzustellen sowie viele weitere schreckliche Dinge.

Wir werden uns nun eingehender mit der hierauf folgenden interessanten Entwicklung der Bräuche bei den Tomtes befassen. Die Tomtes wurden sich bald darüber bewusst, dass sie ihre Kontingente verwalten müssten und entwickelten schnell eine Vorliebe dafür. Wir nehmen an, dass es sich hierbei um einen für ihr Volk typischen Charakterzug handelt, der bis dato im Dunkeln geschlummert hatte und jetzt die Gelegenheit wahrnahm, an die Oberfläche zu gelangen. Ein Tomte interesssiert sich leidenschaftlich für Prozeduren, Formulare und Stempel. Diese Begeisterung grenzt teilweise schon an Manie.

Eine Folgestudie werden wir auf ähnliche Beobachtungen ausweiten, die sich, wenn auch weniger ausgeprägt, in anderen Sozialstrukturen finden lassen. Wir werden zeigen, dass das präzise Wissen um solche Dinge dazu beitragen kann, sich einer neuen Ära leichter anpassen zu können, in welcher man nicht nur die Kampftechniken seines Feindes kennen muss, sondern auch seine Vorlieben und Bräuche, um ihn besiegen zu können. Leider ist Geduld nicht gerade die Stärke unserer Verbündeten, daher werden wir uns in Zukunft wohl auf uns selbst verlassen müssen.